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Forschung

Die Kunsthalle St. Annen widmet sich der umfassenden Auseinandersetzung mit ihrem Sammlungsbestand, dessen Schwerpunkt auf der west- und nordeuropäischen Nachkriegsmoderne seit 1945 liegt. Im Dialog mit zeitgenössischer Kunst wird diese Sammlung zum Ausgangspunkt für Forschung und Ausstellungen.  Die Werke werden in einen neuen Kontext gestellt und mit aktuellen Positionen verknüpft, wodurch ihre Bedeutungen neu erschlossen und Perspektiven erweitert werden. Auf diese Weise können sich sich Zusammenhänge eröffnen, die zuvor verborgen blieben. Ziel dieser Herangehensweise ist es, bislang übersehene, marginalisierte oder unsichtbare Narrative der Kunstgeschichte zu rekonstruieren und sichtbar zu machen.

Gerade in der Moderne, aber auch in der Gegenwart, werden Werke und Praktiken bestimmter Gruppen teilweise nicht oder unzureichend thematisiert. Dies liegt unter anderem an einer immer noch existierenden eurozentrischen Wissenschaftspraxis und postkolonialen Kontinuitäten in kunsthistorischen Diskursen. Besonders wird der Blick auf Künstlerinnen gelenkt, die in der Kunstgeschichte über lange Zeit systematisch übergangen wurden – insbesondere auf Werke von Frauen, deren Perspektiven und Ausdrucksformen häufig marginalisiert oder gänzlich ausgeschlossen waren. Ein weiterer Bestandteil unseres Forschungsansatzes ist die moderne Kunst des globalen Südens, deren Einflüsse und Geschichten Langezeit wenig beachtet wurden.

Im Rahmen unserer Forschung wird ein differenzierter Blick auf alternative Kunstströmungen geworfen, die nicht nur die Grenzen der westlichen Kunstgeschichte herausfordern, sondern auch die grundlegende Frage stellen, wie wir Kunstgeschichte definieren. So wird die Sammlung zu einem lebendigen Dokument, das sich stetig weiterentwickelt. Unser Anspruch ist es, nicht nur die eigene Sammlung kritisch zu reflektieren, sondern auch einen Beitrag zu einer inklusiveren Kunstgeschichte zu leisten.

Weitere wichtige Aspekte der aktuellen Museumsarbeit sind die Öffnung des Museums als Raum für Kommunikation, Partizipation und Teilhabe, der Abbau von Barrieren und eine Stärkung des wissenschaftlichen Austauschs mit anderen Kulturinstitutionen durch Kooperationen.

Möglichkeiten der Förderung von Forschungsprojekten (Dissertationen) bietet das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL).

 

Bibliothek

 

Für Wissenschaftler:innen und Interessierte steht eine Präsenzbibliothek zur Kunst der Moderne sowie zu allgemeinen kunst- und kulturgeschichtlichen Themen zur Verfügung.

Anmeldung zur Benutzung der Bibliothek bei

Kristine Hasse

Tel.: 0451-122 41 34

E-Mail: kristine.hasse@luebeck.de

Düvekenstraße 21

23552 Lübeck