Ich und mein Selfie
Bis 10.03.2019
Künstlerselbstporträts von Liebermann bis Immendorff Werke aus der Sammlung Leonie Freifrau von Rüxleben
Heute produzieren Menschen weltweit alltäglich sogenannte Selfies, um sich für Freunde und Bekannte in Szene zu setzen. Künstlerselbstporträts, die Künstlern und Künstlerinnen schon seit Jahrhunderten zur Selbstreflektion und Selbstinszenierung dienten, treten vor diesem aktuellen Hintergrund in einen ganz neuen Diskurs. Denn auch Künstler nutzen das eigene Bild häufig dazu, ihr Verhältnis zur Umwelt auszuloten, die eigene gesellschaftliche Stellung zu betonen oder die innere Befindlichkeit zu erforschen.
In Anbetracht der gravierenden gesellschaftlichen Umwälzungen der Moderne erlangten die Künstlerselbstporträts des 20. und 21. Jahrhunderts besondere Expressivität. Viele dieser Selbstdarstellungen namhafter Künstler hat die Kunstsammlerin Leonie Freifrau von Rüxleben (1920-2005) über Jahrzehnte in einer einzigartigen Sammlung zusammengetragen, die den Lübecker Museen im Jahre 2004 übereignet wurde. Sie vereinigt 1400 Zeichnungen, Grafiken und Plakate, davon 1040 druckgrafische Selbstbildnisse, von internationalen Künstlern aus unterschiedlichen künstlerischen Stilepochen.
Die Kunsthalle St. Annen zeigt daraus nun einen aussagekräftigen Querschnitt. Darunter befinden sich namhafte Künstler und Künstlerinnen wie Max Liebermann, Renée Sintenis, Otto Dix, George Grosz, Max Pechstein, Max Beckmann, Käthe Kollwitz, René Magritte, Salvador Dali, Bernhard Heisig, Werner Tübke, Ernst Fuchs, Dieter Roth, Günther Uecker, Paul Wunderlich, Horst Janssen, Johannes Grützke und Jörg Immendorff sowie Pop- und Medienstars, etwa Armin Mueller-Stahl, Amanda Lear und der Kultrocker Udo Lindenberg.
Ausdruck und Aussage von Künstlerselbstporträts haben sich im Laufe der Geschichte stark verändert, wenn auch die Kategorien in der Darstellung überlebt haben: der Künstler als Held oder Anti-Held, als Weltenschöpfer im Atelier oder als Figur innerhalb eines erzählerischen, oft mythischen Themas. Untrennbar mit der Zeit ihrer Entstehung verbunden, spiegelt das Selbstporträt bis heute ungewöhnliche Facettierungen von Künstlern mit oft intimen Einblicken wider.
Ab sofort buchbar:
Die nächsten Termine der Ausstellung
Die Kunsthalle St. Annen birgt einen besonderen Schatz: die erstaunliche Porträtsammlung der Leonie Freifrau von Rüxleben, die auch zahlreiche Selbstbildnisse von Künstlerinnen beherbergt. Welcher Eindruck entsteht, wenn wir – auf die Kunstwerke blickend – mit den dargestellten Frauen in Kontakt kommen: Sympathisch? Anziehend? Eher mit Vorsicht zu betrachten? Treten Sie in den Dialog mit den Porträts namhafter Künstlerinnen und entdecken Sie den ‚weiblichen Blick‘ in der hochspannenden Sammlung Rüxleben.
Mit Annette Klockmann
Diese Führung ist auf Anfrage auch individuell buchbar.
Information unter andrea.schwarz@luebeck.de oder 0451 122 4134
© VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Grimassen ziehen wir alle mal: Ob beim Biss in die Zitrone, vor dem Spiegel oder beim Aufnehmen eines Selfies, mit unserem Gesicht können wir allerhand anstellen – und ausdrücken! Breit grinsend, fragend guckend, eine beleidigte Flunsch ziehend oder einfach schräg schielend, immer senden wir eine andere Botschaft in unsere Umwelt. Mit Spiegeln bewaffnet entdecken wir unsere eigenen Gesichter und die Selbstbilder von Malern und Künstlerinnen in der Ausstellung und überlegen, was sie auf ihren Bildern wohl mitteilen wollen.
Mit Cornelia Nicolai
Diese Führung ist auf Anfrage auch individuell buchbar.
Information unter andrea.schwarz@luebeck.de oder 0451 122 4134
© Udo Lindenberg
In einer abwechslungsreichen Führung durch die Sammlung Rüxleben begegnen Sie wahren Berühmtheiten auf Augenhöhe: Neben Künstlern wie Max Liebermann, René Magritte, Käthe Kollwitz, Horst Janssen und Jörg Immendorff treffen Sie auf Musik- und Medienstars wie Armin Mueller-Stahl und Udo Lindenberg und machen sich ganz nebenbei ein Bild von Formen und Entwicklungen des Selbstporträts seit der klassischen Moderne. Dabei wird nicht nur erforscht, wie sich Künstler*innen vor dem digitalen Hype inszenierten, sondern auch ein Bogen zu aktuellen Medien geschlagen: Leben klassische Darstellungsformen des Selbstbildnisses etwa im heute allgegenwärtigen Selfie weiter?
Mit Annette Klockmann
Diese Führung ist auf Anfrage auch individuell buchbar.
Information unter andrea.schwarz@luebeck.de oder 0451 122 4134
© Christian Schad Stiftung Aschaffenburg